Freitag, 12. April 2013

Und zum Schluss noch das!



Und zum Schluss noch das!

Hamburg, der 12. April: Mit einer Woche Verspätung trifft endlich unser rollendes zu Hause ein. Unser Schiff war beschädigt, musste in Antwerpen BE in die Werft zur Reparatur und unser Auto wurde da auf ein Ersatzschiff umgeladen. Voller Vorfreude fährt Lukas zum Hafen. Doch diese ist von kurzer Dauer. Er nimmt die Schlüssel entgegen, geht ahnungslos zu unserem Auto, schliesst die Türe auf...

Die Abtrennung liegt zerberstet am Boden verstreut, sämtliche Schränke und Schubladen geöffnet, Inhalt am Boden. Da taucht der Hafenkapitän von unserer Reederei, ACL (Atlantic Container Line) auf. Er entschuldigt sich bei Lukas, dass er nicht vorgewarnt wurde, macht Fotos und versichert ihm sich der Sache anzunehmen. Seine Worte: "Herr Ruppel sie haben meine Zusage, es ist klar dass wir die Verantwortung übernehmen. Setzten sie bitte ein Schreiben auf in dem sie uns verantwortbar machen und listen sie alles auf was fehlt!"

Wie geheissen räumen wir das ganze Wochenende über das Chaos auf und erstellen eine Liste. Der Einbrecher hat ganze Arbeit geleistet. Er hat alles minutiös aussortiert. Nicht einmal vor unseren persönlichen Briefen und Weihnachtskarten hat er halt gemacht. Alles was für ihn brauchbar war angefangen bei unseren Geschenken, Kopfwehtabletten, externen Speicherplatten mit Fotos, über Kugelschreiber bis hin zu unseren teuren Tauchcomputern alles weg. Sämtliche Kleidungsstücke und Sportartikel von Lukas hat er aussortiert. Alles was er sich neu in den USA gekauft hatte, ist weg. Der materielle Wert beläuft sich auf CHF 3'000.00 vom immateriellen Schaden ganz zu schweigen.

Am Montag dann die unglaubliche Reaktion auf unser Schreiben: Den entstandenen Schaden durch den Diebstahl der Sachen lehnt ACL komplett ab. Ich kann es kaum fassen und verlange daraufhin eine Kopie der AGB's. Da steht es schwarz auf weiss: ACL übernimmt keine Haftung für den Fahrzeuginhalt. Unseren Agenten können wir auch nicht haftbar machen, da dieser nur im Auftrag handelt. Nicht einmal eine Transport-Versicherung hätte in diesem Fall geholfen. Die versichern den Wageninhalt auch nicht.

Lukas und ich sind traurig, wütend, aber vor allem fühlen wir uns unfair behandelt. Dass da einfach jemand kommen kann, unsere Sicherungschranke aufbricht und stundenlang unser Auto leer räumt, wir die Frachtkosten trotzdem vollumfänglich bezahlen und keinen müden Rappen für den Schaden bekommen, ist eine Schweinerei. 

Nun sind wir doch 2 Jahre durch Süd und Mittelamerika gereist und abgesehen von dem Einbruch in Nicaragua (Schaden: Handy, Zweitkamera und USD 100.00), hatten wir keine Schwierigkeiten. Dass uns ausgerechnet auf dem Weg von den USA nach Deutschland ins Auto eingebrochen wird, damit haben wir nun wirklich überhaupt nicht gerechnet. Wahrlich wir hätten uns einen schöneren Abschluss für unsere Reise gewünscht.