Montag, 25. Juli 2011

Durch den Süden von Paraguay 25.07 - 03.08.11

Durch den Süden von Paraguay 25.07 - 03.08.11

Im Parque Nacional San Rafael besuchen wir das Schweizer-Ehepaar, Hans und Christine, die vor gut 30 Jahren in den paraguayischen Busch ausgewandert sind. Hans war es in der Schweiz zu eng und Christine reiste mit ihrer grossen Liebe mit. Monatelang hausten sie in einem Zelt mitten im Busch, die Sojaernte fiel mager aus, das erste Kind kam zur Welt, es folgten zwei weitere, kein Strom, kein Trinkwasser, es brauchte viel Durchhaltewillen. Wie alle Bauern rodeten sie in den ersten Jahren um Land für ihre Sojafelder zu gewinnen. Es war harte Knochenarbeit mit Axt und Motorsäge. Doch mit den Jahren lernten sie den Wald zu lieben und zu schätzen. Ein Umdenken fand statt. Und so machten es sich Hans und Christine zum Ziel das letzte Stück des Atlantischen Regenwalds zu schützen.
Ungeplant sitzen wir 5 Tage fest, da starker Regen die Strasse unpassierbar macht.


Auf dem Weg zum Dreiländer-Eck (Paraguay, Brasilien, Argentinien) kommt unsere Seilwinde das erste Mal zum Einsatz. Die paraguayischen Lastwagenfahrer sind uns sehr dankbar.


Der Grenzübergang in Ciudad Del Este gestaltet sich als Nervenbelastung. Die Stadt ist bekannt als "Supermarkt von Südamerika". Schmugglerware säumt die Strasse. Zahlreiche Händler klopfen gegen unsere Fensterscheibe und erschweren das Weiterfahren.

Sonntag, 24. Juli 2011

Dienstag, 19. Juli 2011

Donnerstag, 14. Juli 2011

Zwangspause Montevideo


 „Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erleben.“

Das erste Mal als ich ein seltsames Geräusch an unserem Defender hörte war in Alta Gracia, der Geburtsstätte von Che. Damals sagte ich zu Andrea, hörst du das? „Ja, aber das ist bestimmt weil du so hochtourig fährst!“ Beim zweiten Mal als ich Andrea auf das Geräusch aufmerksam machte sagte sie: „Ja das hör ich auch,  aber mach dir doch keine Sorgen, das geht bestimmt wieder weg“

Das geht bestimmt wieder weg? Als Automechaniker reagiert man empfindlich auf Geräusche, denn man weiss, die meisten verschwinden nicht von alleine. Als dann unser Geräusch auch für Andrea nicht mehr wegzuhören war, forschten wir nach. Auf einem Campingplatz in Uruguay unterhielten wir damit die Gäste. Die Motorhaube nahmen wir weg und ich setzte mich auf den Motor und suchte das Geräusch, während Andrea mit mir Runden drehte.

Der Fall wurde immer klarer, Getriebeschaden! Da wechselt man am Fahrzeug vorsichtshalber Gelenke, Achsen, Radlager, Kupplung, Stossdämpfer, Kabelbaum, Dieselpumpe, Gummis und, und, und...; nimmt alle erdenklichen Ersatzteile mit auf die Reise und dann dies!

Im vierten Gang mit 70 Km/h (da war das Geräusch ertragbar), steuerten wir ins 500 km entfernte Montevideo und hofften beim Vertreter auf Hilfe. Tatsächlich gab es einen Mechaniker der das Getriebe kennt und so vertrauten wir ihm unser rollendes Haus an. Wir dagegen mieteten uns ein muffiges Appartement, in einer lauten Grosstadt, welche wir ja beide schon von unserer Schiffsreise kennen.

Heute ist Donnerstag und unser Getriebe ist nach vier Tagen Arbeit überholt und wieder eingesetzt. Um einige US$ erleichtert ziehen wir weiter. Colonia del Sacramento unser Ziel. Hier wartet Andreas Bruder darauf abgeholt zu werden. Er reist die nächsten vier Wochen mit uns mit, die Iguazu-Wasserfälle, der Iberia-Nationalpark und Paraguay sind die angestrebten Ziele.

Dienstag, 5. Juli 2011

Parque Nacional "El Palmar"

Parque Nacional "El Palmar"


Nein, das ist kein Meerschweinchen, aber sein nächster Verwandter. Das Wasserschwein! Es wird auch Capybara genannt und ist das grösste Nagetier der Welt.

Samstag, 2. Juli 2011

Argentinische Gastfreundschaft

Damit Lukas am 1. Juli das Startspiel für die Copa América (Südamerika-Fussball-Meisterschaft) mitverfolgen konnte, suchten wir eine kleine Quartierbeiz auf. Der Besitzer wollte den Abend mit seinen Kumpels bei einem "Asado" geniessen und Lukas wurde kurzerhand mit eingeladen. Ich verzichtete und blieb bei Pizza. Eine Fleichleckerei jagte die andere. Von der Blutwurst übers Rippchen bis zum Filetstuck war alles dabei. Eine Wurst, "Chinchulines", schmeckte Lukas nicht, aber da diese als ganz besondere Leckerei angepriesen wurde, wollte er den Gastgeber nicht beleidigen und ass alles auf.  Doch diese Wurst lag Lukas schwer im Magen und kam am nächsten Tag wieder unverdaut hoch, was natürlich meine Neugier weckte. Mittels Recherche im Reiseführer fand ich heraus, dass es sich bei "Chinchulines" um Därme nur mit Milch genährter Rindern handelt, wo der halbverdaute Inhalt gleich mit gegessen wird. Mhhhhhhhh ;-)


Im Verlauf des Abends kamen wir mit einem Paar ins Gespräch, weil er, Robbie Williams wie aus dem Gesicht geschnitten, versehentlich den Rotwein ausschüttete und meine Hosen knapp verfehlte. Zum Glück, denn die beiden waren ausgesprochen nett. Lukas wurde kurzerhand am nächsten Tag zum Tennis-Match eingeladen und als sie erfuhren, dass wir auf dem Campingplatz nur kaltes Wasser hatten, bestand Valeria darauf, dass ich in ihrem Haus ein heisses Bad nehmen soll. Nachdem sie mich bei sich zu Hause abgesetzt hatte, musste sie auch gleich wieder los und so genoss ich mutterseelenallein in einem fremden Haus die Badewanne. 


Am Abend trafen wir uns noch einmal im Quartierbeizli und wurden in die Kunst eines typischen, argentinischen Spiels namens "Burako" eingeführt. Wir haben die Zeit in Cordoba sehr genossen. Diese Gastfreundschaft, das Vertrauen und diese offene, liebevolle Art mit der uns die Argentinier begegnen, bringt uns zum Staunen. Binnen weniger Minuten bist du nicht mehr Tourist, sondern gehörst dazu.


P.S. Argentinien  spielte 1 zu 1 Unentschieden gegen Bolivien. aber das war Nebensache.