Samstag, 29. Oktober 2011

Samstag, 22. Oktober 2011

Ausflug ins Tiefland

Ausflug ins Tiefland

Um Carla Sophia, Christians Freundin, zu besuchen, "brausen" wir von 4500 m runter auf 600 m. Die Landschaft wird von Stunde zu Stunde grüner, leider endet auch nach 3h Fahrt der Asphalt und wir kämpfen uns im Dunkeln durch die Staubhölle. Der Gegenverkehr zwingt uns immer wieder auf der schmalen Strasse anzuhalten. Dank der Dunkelheit sehen wir den Abgrund nicht. In Caranavi angekommen, erwartet uns tropische Wärme und bolivianische Herzlichkeit. Carla's Cousin Alfi kennt die schönsten Plätze. Mit den Beiden verbringen wir eine schöne Zeit. Auf dem Rückweg nach La Paz machen wir Halt in Coroico und bezwingen die "Strasse des Todes".

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Sonntag, 9. Oktober 2011

Der absolute Tiefpunkt

Der absolute Tiefpunkt

Wir stecken fest! Unser Defender ist im Flussbett eingesackt.

Voller Freude auf andere Reisende zu treffen, wollten wir neben den Österreichern, die mit dem Fahrrad bereits 18 Monate unterwegs sind, einen gemütlichen Abend verbringen. Der ausgetrocknete Fluss schien uns eine gute Übernachtungsstelle. Normalerweise prüfen wir den Boden vorsichtig, bevor wir ihn befahren, aber diesmal nicht und dies sollte uns in den nächsten 72 Stunden zum Verhängnis werden.

Plötzlich sackt unser Auto ein. Es gibt kein Vor und kein Zurück. Der Gefahr noch nicht bewusst, packen wir entspannt unseren Erdanker aus und rammen ihn in den Boden. Seilwinde an und los. Der Erdanker pflügt sich durch den Boden direkt auf uns zu und das Auto macht keinen Wank. Es wird dunkel. Die Österreicher haben uns bekocht und wir geniessen einen schönen Abend zusammen.

Am nächsten Morgen, erst einmal Steine anschleppen. Defender hoch hieven mit dem High Jack, Räder ausbuddeln... Wir schaufeln 20 m vor uns ein grosses Loch um das Reserverad zu versenken, buddeln es ein und legen ein paar schwere Steine drauf. Nächster Versuch. Das Auto bewegt sich 5 cm vorwärts, kurz schöpfen wir Hoffnung, doch anstatt weiterzurollen, kommt uns das Reserverad entgegen. Nicht aufgeben, weiterversuchen. Wir rammen den Erdanker in den seitlichen Felsen und versuchen unser Glück erneut. Aber der Felsen hält dem Druck nicht stand und bricht beim ersten Zug auseinander.

Nach 24 Stunden entscheiden wir Hilfe zu holen. Wir bitten einen bolivianischen Baggerfahrer uns raus zu ziehen. Doch kaum im Flusslauf, taucht auch er mit seinem 6 Tonnen-Gefährt ins scheinbar trockene Flussbett ein. Wir lassen unser Auto liegen und kümmern uns um sein Gefährt. Leider bricht bei seiner Schaufel die Hydraulik. Es wird dunkel und kalt. Der sympathische Fahrer namens Rimba, 25 Jahre alt übernachtet mit uns im Defender. Am nächsten Tag legt Rimba 3h Fussmarsch und 2h Velofahrt zurück um das Teil zu schweissen. Doch leider schlecht geschweisst! Das Teil bricht erneut und Rimba zieht mit Tränen in den Augen noch mal los.

Inzwischen unterlegen wir unsern Defender mit geschätzten 600 Steinen und bahnen uns mit Hilfe von selbst gebastelten Sandsäcken eine 10 m lange Spur aus der Miesere. Hände Wund, Blutergüsse an den Fingern, schweissgebadet, verzweifelt und erschöpft von der Tortur auf 3'700 m. ü. M. starten wir Rettungsversuch Nr. 16.

Juhuiiiiiiiiiii! Es gelingt.

Mit neuem Mut machen wir uns am Bagger zu schaffen. Rollen Felsbrocken herbei, buddeln die riesen Räder aus... Kurz vor dem Eindunkeln gelingt es uns auch den Bagger zu befreien und diesmal hält auch die Schweissarbeit.

Hochgradig erleichtert verabschieden wir uns von Rimba, auch er überglücklich wieder Teer unter den Rädern zu spüren.

Montag, 3. Oktober 2011

Samstag, 1. Oktober 2011

Bolivien - Erlebnisse der ersten zwei Wochen

Bolivien - Erlebnisse der ersten zwei Wochen

Beim Grenzübertritt nach Bolivien ist Geduld gefragt. Unter dem Vorwand der Computer funktioniere zurzeit nicht, verschwinden die Zöllner für eine gute Stunde mit unserem Olivenöl, um sich erstmal Mittagessen zu kochen. Mit vollem Magen werden dann endlich die Papiere fürs Auto erstellt. 5 km nach der Grenze müssen wir beim Militärposten die Papiere erneut vorweisen und unser Auto wird gründlich desinfiziert. Nach weiteren 50 km kriegen wir dann endlich unseren Stempel in den Pass mit den gewünschten 90 Tagen Aufenthaltsbewilligung und dies ganz ohne Schmiergeld.


Die Strecke durch den Südosten Boliviens gestaltet sich als abenteuerlich. Wir schlucken erstmal viel Staub. Bei der atemberaubenden Strecke stockt uns der Atem. Liegen doch immer wieder Autofracks in den Schluchten. Meter für Meter röchelt unser Defender aufwärts, lässt uns aber nicht im Stich und bringt uns auf 4100 Meter.

In Potosì, einst die reichste Stadt der Welt, besuchen wir die Mienen des Cerro Rico. Dieser berüchtigte Berg, kostete schon 8 Millionen Menschen das Leben. Obwohl von vielen Silber nur noch wenig übrig ist, versuchen 16'000 Mineure täglich ihr Glück in der Hoffnung auf Reichtum.

Ein schmaler Tunnel führt uns ins innere des Berges. Immer wieder müssen wir für die Mineure Platz machen. Diese schleppen zu dritt 2'500 kg schwere Karren beladen mit Gestein aus dem Berg hinaus. Die Karren springen immer wieder aus den maroden Schienen und werden mit einem unglaublichen Kraftakt von den Männern zurück gehievt. Immer weiter dringen wir mal gebückt, mal kriechend 3 km in das Innere des Berges vor. Der Sauerstoff, auf 4100 m sonst schon dünn, wird immer knapper. Hitze, Staub, Dunkelheit und Phosphatgeruch erschweren das Durchkommen. Die Männer pickeln und schaufeln das abgesprengt Material und verladen es auf die Karren. Mit Koka-Blättern und Alkohol machen sie sich die Arbeit ertragbar und dies 6 Tage die Woche. Die Lebenserwartung liegt bei 40 Jahren. Betroffen und schockiert treten wir den Rückweg an und sind froh nach 2 ½ Stunden endlich wieder ins Sonnenlicht zu blicken.