Samstag, 2. Juli 2011

Argentinische Gastfreundschaft

Damit Lukas am 1. Juli das Startspiel für die Copa América (Südamerika-Fussball-Meisterschaft) mitverfolgen konnte, suchten wir eine kleine Quartierbeiz auf. Der Besitzer wollte den Abend mit seinen Kumpels bei einem "Asado" geniessen und Lukas wurde kurzerhand mit eingeladen. Ich verzichtete und blieb bei Pizza. Eine Fleichleckerei jagte die andere. Von der Blutwurst übers Rippchen bis zum Filetstuck war alles dabei. Eine Wurst, "Chinchulines", schmeckte Lukas nicht, aber da diese als ganz besondere Leckerei angepriesen wurde, wollte er den Gastgeber nicht beleidigen und ass alles auf.  Doch diese Wurst lag Lukas schwer im Magen und kam am nächsten Tag wieder unverdaut hoch, was natürlich meine Neugier weckte. Mittels Recherche im Reiseführer fand ich heraus, dass es sich bei "Chinchulines" um Därme nur mit Milch genährter Rindern handelt, wo der halbverdaute Inhalt gleich mit gegessen wird. Mhhhhhhhh ;-)


Im Verlauf des Abends kamen wir mit einem Paar ins Gespräch, weil er, Robbie Williams wie aus dem Gesicht geschnitten, versehentlich den Rotwein ausschüttete und meine Hosen knapp verfehlte. Zum Glück, denn die beiden waren ausgesprochen nett. Lukas wurde kurzerhand am nächsten Tag zum Tennis-Match eingeladen und als sie erfuhren, dass wir auf dem Campingplatz nur kaltes Wasser hatten, bestand Valeria darauf, dass ich in ihrem Haus ein heisses Bad nehmen soll. Nachdem sie mich bei sich zu Hause abgesetzt hatte, musste sie auch gleich wieder los und so genoss ich mutterseelenallein in einem fremden Haus die Badewanne. 


Am Abend trafen wir uns noch einmal im Quartierbeizli und wurden in die Kunst eines typischen, argentinischen Spiels namens "Burako" eingeführt. Wir haben die Zeit in Cordoba sehr genossen. Diese Gastfreundschaft, das Vertrauen und diese offene, liebevolle Art mit der uns die Argentinier begegnen, bringt uns zum Staunen. Binnen weniger Minuten bist du nicht mehr Tourist, sondern gehörst dazu.


P.S. Argentinien  spielte 1 zu 1 Unentschieden gegen Bolivien. aber das war Nebensache.

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