Guatemala
zu bereisen bedeutet einer lebendigen Kultur zu begegnen. Obwohl die grosse Kultur der Mayas aus vielschichtigen Gründen (Krankheiten, Bürgerkriege, Invasion der Spanier) fast komplett verschwunden ist, gibt
es in Guatemala immer noch viele Nachfahren, die stolz auf ihre Herkunft sind.
So begegnet man hier vielen traditionell gekleideten Menschen, die der Strasse
entlanggehen. Neben den eindrücklichen und weltberühmten Tikalruinen steht
auch Semuc Champey auf unserem Besucherplan. Dies ist ein abgelegenes,
schwierig zu erreichendes Ziel, weit weg von der asphaltierten Strasse. Bei
bestem Wetter übernachten wir 15 Km vor unserem Ziel um am nächsten Morgen früh
aufzubrechen. Ausgerechnet 1 Stunde vor unserer Abfahrt beginnt es zu regnen
und die bergige, holprige Erdstrasse verwandelt sich in eine Schlammpiste.
Trotz vielen Schwierigkeiten gibt es langsames Vorankommen in der
Geländeuntersetzung und mit Differentialsperre. Was wir zu sehen bekommen, entschädigt uns für die Mühen. Das stahlklare, türkisblaue Wasser lädt zum Baden ein. Am nächsten Tag warten wir bis die Strasse trocken ist. Nachmittags wagen wir die Rückfahrt, die mit sehr steilen Abschnitten auf uns
wartet. Am steilsten Stück wähle ich einen zu hohen Gang und mitten im Hang
weiss ich, wir haben zu wenig Kraft auf den Rädern. So schalte ich runter.
Diesem Lastwechsel hält unser 4 Tonnen Gefährt nicht Stand. Es gibt einen
fürchterlichen, beunruhigenden Knall in der Antriebsgegend und plötzlich geht
gar nichts mehr. Im ersten Moment sage ich zu Andrea: "Jetzt habe ich ihn
komplett zerstört, wir können nach Hause fliegen." Andrea beruhigt mich erst einmal. Nach dem wir rückwärts wieder
in flacheres Gelände gerutscht sind, gehe ich nachsehen. Wieder (zum 3-mal) ist
es “nur” ein Antriebsglied, das dem Druck nicht standhält und zum guten
Glück haben wir noch eines im Ersatzlager (Kofferraum). Nach 20 Minuten habe ich es ersetzt und die Fahrt geht diesmal mit der richtigen Gangwahl weiter. So ein Defender ist schon ein zäher Kerl!
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